Appell an armenische Regierung: Angriffe gegen die Kirche sofort beenden!

Christian Solidarity International (CSI) und weitere Verteidiger der Religionsfreiheit fordern die armenische Regierung auf, die Repression gegen die Armenisch-Apostolische Kirche zu beenden.

Mit einer gemeinsamen Erklärung vom 17. Juli 2025 geben CSI und andere Organisationen sowie Einzelpersonen ihre „tiefe Besorgnis über die sich verschärfende Kampagne der armenischen Regierung gegen die Armenisch-Apostolische Kirche und ihre Mitglieder“ zum Ausdruck. Zu den Unterzeichnern gehören neben CSI auch „Coptic Solidarity“ und „SOS Chrétiens d’Orient“.

Verhaftungen und Enteignungen

„In den letzten Wochen wurden wir Zeugen willkürlicher Verhaftungen hochrangiger Geistlicher und bekannter Mitglieder der Kirche, sowie von Enteignungen und Polizeigewalt in sakralen Räumen, darunter auch im Mutterkloster der Armenisch-Apostolischen Kirche in Etschmiadsin“, heißt es in der Erklärung weiter. Zu den Inhaftierten gehören Erzbischof Mikayel Ajapahyan, Erzbischof Bagrat Galstanyan und der russisch-armenische Geschäftsmann Samvel Karapetyan.

Kritik an Regierungsplänen

Die Erklärung kritisiert, dass der armenische Premierminister Nikol Paschinjan die Absetzung des Katholikos der Kirche und die Wahl seines Nachfolgers durch ein von der Regierung organisiertes Komitee gefordert hat. Ein solches Vorgehen würde gegen Artikel 17 der armenischen Verfassung verstoßen, der die Trennung von Kirche und Staat garantiert.

Die Erklärung stellt folgende Forderungen:

  • Sofortige und bedingungslose Freilassung von Samvel Karapetyan, dessen Inhaftierung jeder rechtlichen Grundlage entbehrt
  • Freilassung der Erzbischöfe Mikayel Ajapahyan und Bagrat Galstanyan und Durchführung einer unabhängigen und transparenten Überprüfung der gegen sie erhobenen Vorwürfe
  • Einstellung aller Einmischungen in die inneren Angelegenheiten der Armenisch-Apostolischen Kirche, einschließlich der laufenden Kampagne zur Delegitimierung ihres Klerus und zur Ersetzung ihrer Führung durch staatlich orchestrierte Mechanismen
  • Beendigung aller Formen wirtschaftlicher Vergeltungsmaßnahmen, einschließlich politisch motivierter Enteignungen, administrativer Schikanen und Zensur friedlicher öffentlicher Interessenvertretung
  • Wiederherstellung der Unabhängigkeit der Justiz, um sicherzustellen, dass die armenischen Gerichte nicht länger für politische Verfolgung oder zur Kontrolle durch die Exekutive instrumentalisiert werden

„Handlungen aus Gewissensgründen, aus Glauben und rechtmäßiger Meinungsverschiedenheit dürfen in keiner Nation, die sich zu demokratischen Werten bekennt, strafbar sein“, heißt es abschließend in der Erklärung.