In Kaduna fürchten sich die Christen vor den Weihnachtstagen

Im nigerianischen Bundesstaat Kaduna müssen Tausende Christen um das Leben ihrer Angehörigen fürchten, die sich in der Gewalt militanter Fulani-Milizen befinden. Die hohen Lösegeldforderungen können viele von ihnen nicht aufbringen. Dazu kommt die Angst vor Anschlägen.

Seit Jahren halten die todbringenden Übergriffe von islamischen Fulani-Milizen auf Christen im Bundesstaat Kaduna im sogenannten Middle-Belt Nigerias an. Das hat zu mehr als 100.000 christlichen Binnenvertriebenen geführt, etwa 200 Gemeinden wurden vollständig vertrieben. Mittlerweile gehen die Fulani immer mehr zu Entführungen über, die zumeist mit hohen Lösegeldforderungen verbunden sind. Allein zwischen Februar und März entführten bewaffnete Gruppen mehr als 500 Dorfbewohner, darunter 287 Schulkinder.

Ein Vater aus Burnt Brick Quarters berichtete gegenüber einem lokalen Partner von CSI, dass seine Frau und fünf Kinder Anfang Dezember gemeinsam mit insgesamt 20 Menschen entführt wurden. Wenig später nahmen die Entführer Kontakt auf und forderten umgerechnet 25.000 Dollar. Für ihn als Grundschullehrer mit einem monatlichen Einkommen von umgerechnet 80 Dollar pro Monat ist diese Summe trotz großer Solidarität anderer Christen kaum zu bezahlen.

Angst vor Angriffen zu Weihnachten

In der Gemeinde Rurama im Bezirk Kauru im Süden Kadunas machen sich die Einwohner in diesen Tagen große Sorgen um ihre Sicherheit. Im November hatte die Rurama Community Association eine Presseerklärung abgegeben, in der sie die Einrichtung eines Militärstützpunkts in ihrem Gebiet forderte, um die Angriffe militanter Gruppen zu verhindern. Innerhalb von vier Monaten seien in Rurama mehr als 200 Menschen entführt worden, hieß es weiter.

„Während andere Städte und Dörfer fröhlich Weihnachten feiern, befürchten wir ausgerechnet in der Weihnachtszeit tödliche Angriffe!“, sagt der Vorsitzende der Rurama Community Association, Daniel Peace Madalla. Dieses Jahr werde man keine Weihnachten feiern, sondern die Häuser aller Familien bewachen, die bisher noch nicht von Entführungen betroffen sind. Zudem kämpfe man noch immer um die Freilassung von Entführten. „Wir verhandeln, um sie freizubekommen. Das dauert, weil wir das Lösegeld in Raten zahlen“, sagt Madalla.

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