Schwester Maya Beaino, Ordensfrau der Kongregation der Heiligsten Herzen, verkörpert Resilienz und Liebe in ihrer Rolle als Schulleiterin von Ain Ebel, einem christlichen Dorf im Südlibanon. Ain Ebel liegt etwa 4 km von der israelischen Grenze entfernt und war bis zum neuerlichen Kriegsausbruch zwischen israelischer Armee und Hisbollah eine Oase der Ruhe für seine 2.200 Einwohner, die stolz sind auf eine reiche Geschichte und eine lebendige Kultur. Hisbollah gab es in diesem Dorf nicht, das auf einer Höhe von 750 Metern liegt. Es war nicht nur ein guter Ort zum Leben, sondern auch ein Symbol für die Beharrlichkeit, mit der seine Bewohner Herausforderungen meisterten.
Ordensfrau harrt bei Kriegsopfern aus

Trotz der Bedrohungen, denen ihre Region derzeit ausgesetzt ist, spürte Schwester Maya den Ruf Gottes, an der Seite derer zu bleiben, die sich dafür entscheiden, ihre Äcker, Gärten und Häuser zu beschützen. Obwohl man ihr riet, mit dem Fahrzeugkonvoi vieler Einwohner nach Beirut zu fliehen, entschied sie sich, mit den 80 verbliebenen Bewohnern ihres Dorfes Schutz im Nachbarort Rmeich zu suchen, der sich auch ganz in der Nähe der israelisch-libanesischen Grenze befindet. Ihre Entscheidung zeugt von einem unerschütterlichen Einsatz für ihre Gemeinde und veranschaulicht die Kraft des Glaubens in schwierigen Zeiten.
Der Winter kommt
Der neue Zufluchtsort jener Menschen, die nicht nach Beirut fliehen konnten oder wollten – darunter einige Kinder –, ist die Schule in Rmeich, wo Schwester Maya unterrichtet, wenn es die Kriegshandlungen zulassen. Sie hilft auch bei der Versorgung der Menschen mit notwendigen Gütern. Fast keiner verfügt mehr über das nötige Geld, um Gasflaschen zum Kochen (€ 12) oder 10-Liter-Behälter mit Trinkwasser (€ 2) kaufen zu können.
Am Donnerstag, den 17. Oktober, begleitete Sr. Maya einige ihrer Schützlinge zurück nach Ain Ebel, um manche Kleidungsstücke und persönliche Gegenstände abzuholen, denn der Winter macht sich schon bemerkbar. Bei dem kurzen Besuch in Ain Ebel traf Schwester Maya auf ein weinendes Ehepaar, Salim und Nadia. In der Nacht zuvor hatte eine Rakete ihr Haus zerstört und alle darin befindlichen Erinnerungen an den vor einem Jahr verstorbenen Sohn Mike in Schutt und Asche gelegt.
Die Tränen des Ehepaars
Nadia öffnete sich Schwester Maya und berichtete von ihrer Trauer: „Ich bin nicht nur wegen des Hauses traurig, denn es könnte wieder aufgebaut werden. Aber heute begraben wir unseren Sohn Mike ein zweites Mal, denn mit unserem Haus sind auch alle unsere Erinnerungen an ihn verbrannt. Mike schrieb jeden Tag in sein Tagebuch. Wenn ich Sehnsucht nach ihm hatte, ging ich in sein Zimmer, um seine Worte zu lesen. Jetzt gibt es nichts mehr von ihm. Das ist mein größter Schmerz.“
Sr. Maya verweilte lange bei Nadia und Salim und spürte, dass Gott inmitten ihres Leidens anwesend war. Sie spendete den trauernden Eltern Trost und teilte ihre Erfahrung, dass Gott auch in den dunkelsten Momenten bei ihnen ist, und seine Liebe ihren Weg erhellen werde.
Schwester Maya schenkt Trost
In dieser Zeit der großen Tragödie des Krieges und vieler damit verbundener Tragödien, denen die Menschen im Libanon ausgesetzt sind, verkörpert Schwester Maya Hoffnung, Liebe und Hingabe an ihre Mitmenschen. In diesen Kriegstagen sind geduldige Zuhörer und aufrichtige Worte des Trostes selten und besonders wertvoll. Schwester Mayas Entscheidung, bei den Ihren auszuharren und die Leidenden zu begleiten und zu unterstützen, ist ein ergreifendes Zeugnis christlicher Nächstenliebe.
CSI finanziert kirchliche Einrichtungen im Libanon, damit diese ihren Landsleuten weiterhin nahe sein und ihnen notwendige humanitäre Hilfe leisten können. Jede Spende rettet Leben!
Dringende Nothilfe für Menschen im Libanon