Während seit Anfang des Jahres über 15 christliche Geistliche in Nigeria entführt wurden – davon wurden zwei ermordet – und bei zwei apokalyptischen Angriffen am 2. und 13. April im Bundesstaat Plateau über 120 Christen und am 13. Juni im Bundesstaat Benue über 200 Christen getötet wurden, bleiben die Regierenden Nigerias passiv. Aktiv zerstörten sie jetzt eine Gedenkstätte für Opfer des islamistischen Terrors.
„Die katholische Diözese Ondo verurteilt unmissverständlich den plötzlichen und unerwarteten Abriss des Owo Memorial Park und hält ihn für inakzeptabel“, so Bischof Jude Ayodeji Arogundade vom Bistum Ondo in einer am 25. Juni veröffentlichten Erklärung, die von der Agentur FIDES verbreitet wurde. Der 64-jährige Kirchenmann kritisiert die Entscheidung des seit Dezember 2023 amtierenden Gouverneurs des Bundesstaates Ondo, Lucky Aiyedatiwa, jenen öffentlichen Gedenkpark abzureißen, der zur Erinnerung an die Namen der Opfer des Terror-Angriffs auf die Kirche Saint-Francis-Xavier in Owo errichtet wurde.
Opfer werden ihrer Würde beraubt
Am Pfingstsonntag, den 5. Juni 2022, hatten extremistische Fulani das katholische Gotteshaus in Owo angegriffen und wahllos auf die Gläubigen geschossen, die gerade die Sonntagsmesse feierten. In dem Blutbad starben unschuldige Männer, Frauen und Kinder.
Nach Ansicht von Bischof Arogundade ist der nun erfolgte Abriss der Gedenkstätte eine „Verletzung unseres gemeinsamen Respekts vor der Würde des Lebens und der Erinnerung an unsere 41 Brüder und Schwestern, die zu Unrecht getötet wurden“. „Der Memorial Park wurde von der Landesregierung als neutraler und gemeinschaftlicher Raum für kollektives Gedenken, Reflexion und Heilung nach dem Terroranschlag vom 5. Juni 2022 eingerichtet“, erinnert der Bischof.
Früherer Gouverneur sprach damals von „satanischem Angriff auf Christen“
Die jetzt zerstörte Gedenkstätte wurde von der Regierung des am 27. Dezember 2023 verstorbenen Gouverneurs von Ondo, Arakunrin Oluwarotimi Akeredolu, errichtet, der direkt nach dem Anschlag von einem „schwarzen Sonntag“ und einem „satanischen Angriff auf Christen“ gesprochen hatte. Der Bau des Parks begann im März 2023 und wurde im Juni 2023 abgeschlossen. Während dieses Zeitraums gab es keine Einwände oder Proteste von irgendjemandem. „Das Gelände wurde rechtmäßig von der Landesregierung erworben und erschlossen und öffentlich als Gedenkstätte zu Ehren der Opfer ausgewiesen.“, betonte jetzt der Bischof von Ondo.
Bischof Arogundade erklärte auch, dass die Diözese sofort nach Bekanntwerden der Abrisspläne einen Brief an den Gouverneur des Bundesstaates Ondo schrieb und um eine offizielle Anhörung gebeten habe. Das Büro des Gouverneurs habe jedoch nicht geantwortet.
Nigeria muss seine Bürger endlich schützen
CSI nimmt die Zerstörung des Owo Memorial Park für Opfer des dschihadistischen Pfingst-Massakers zum Anlass, die nigerianische Regierung aufzufordern, endlich mehr zu tun, um ihre Bürger, insbesondere Christen und moderate Muslime, vor Angriffen islamistischer Terrorgruppen zu schützen.
Christen in Nigeria sind bedroht. Bitte helfen Sie!