Rhoda Jatau (47), eine christliche Gesundheitshelferin, die 19 Monate lang wegen Blasphemie inhaftiert war, wurde nun freigesprochen. Während ihrer Untersuchungshaft setzte sich CSI für ihre Freilassung ein. Die Mutter von fünf Kindern war am 22. Mai 2022 wegen Anstiftung zu Aufruhr, Erregung von Missachtung des religiösen Bekenntnisses und Cyber-Stalking verhaftet worden und wurde am 8. Dezember 2023 gegen Kaution entlassen. Nachdem die Anklage gegen sie zunächst bestehen blieb, entschied ein Gericht im nordnigerianischen Bundesstaat Bauchi am 11. Dezember 2024, sie von allen Anklagepunkten freizusprechen.
Erleichtert äußert sich Solomon Mwantiri, ein lokaler Projektpartner von CSI: „Das Gericht hat die Argumentation der Verteidigung vollständig übernommen.“ Das Anwaltsteam von Rhoda teilte mit: „Nach einer zweieinhalbjährigen Tortur, einschließlich 19 langer Monate im Gefängnis, sind wir froh, dass Rhoda endlich von jeglichem Fehlverhalten freigesprochen wurde. […] Wir danken allen, die für Rhoda gebetet haben […].“
Die Bedrohungslage für nigerianische Christen wird in diesem Zusammenhang deutlich: Rhoda wurde beschuldigt, Gotteslästerung begangen zu haben, nachdem sie ein Video geteilt hatte, in dem der Lynchmord an der christlichen Studentin Deborah Yakubu im Bundesstaat Sokoto am 12. Mai 2022 verurteilt wurde. Nach der Verbreitung des Videos wurde sie zudem selbst zur Zielscheibe von Hass. Zeugenaussagen berichten von mehr als 200 Muslimen, die sich in ihrem Wohnort Warji versammelten, um sie anzugreifen. Diese gewaltsame Menge verletzte dabei 15 Christen sowie den Pastor der örtlichen evangelischen Gemeinde.
In Reaktion auf ihre Festnahme startete CSI damals umgehend eine Kampagne zur Freilassung Rhodas. Gemeinsam mit anderen Menschenrechtsgruppen forderte CSI den Sonderberichterstatter der Vereinten Nationen für Religions- und Glaubensfreiheit auf, sich des Falls anzunehmen.
Mit Rhoda und ihrer Familie freuen wir uns über den erfolgten Freispruch.
Christen in Nigeria sind bedroht. Bitte helfen Sie!