Seit ihrer Kindheit war Nyigang Sklavin

Entführt, versklavt und misshandelt: Nyigang Atheer Dut erlebte Schreckliches. Seit ihrer Kindheit war sie als Sklavin im Sudan gefangen. Erst im Alter von 38 gelingt ihr die Befreiung. Wir erzählen ihre Geschichte.

„Meine Eltern waren Bauern. Ich half ihnen täglich beim Ernten und Kochen. Nachts schlugen wir die Trommeln und saßen mit den anderen Dorfbewohnern ums Feuer.“ Als Mädchen aus dem Volk der Dinka führt Nyigang ein sorgloses Leben im Südsudan. Die Menschen greifen sich gegenseitig unter die Arme und behandeln sich mit Respekt. Doch ihre friedliche Kindheit nimmt bald ein Ende.

Das tägliche Elend der Sklaverei

An einem Morgen eines Jahres, das sie nicht benennen kann, stürmen Männer auf Kamelen und Pferden das Dorf. „Lauf, sonst werden sie dich töten oder Schlimmeres“, ruft die Mutter Nyigang zu. Doch es ist zu spät: Die Angreifer nehmen das Mädchen gefangen und setzen es auf ein Pferd. „Einer von ihnen schlug mir ins Gesicht und nannte mich abwertend Sklavin“, erinnert sich Nyigang.

Die Entführer verschleppen sie in den Norden des damaligen Sudan. Auf dem Weg wird sie Zeugin weiterer Gräueltaten: Drei Männer, die sich zur Wehr setzen wollen, werden von ihren Entführern brutal ermordet, Frauen und Mädchen vergewaltigt.

„Im Sudan verkaufte man mich an einen Hofbesitzer. Ich holte Wasser und Feuerholz am Tag und schlief auf dem Küchenboden in der Nacht.“ Doch das ist bei Weitem nicht das Schlimmste. Immer wieder wird Nyigang vergewaltigt, in einer Nacht von drei Männern gleichzeitig. Ihre Genitalien werden verstümmelt, und der Sklavenhalter zwingt sie zum Islam.

„Es ist so schön, wieder bei meinem Volk zu sein“

Endlich sollte der Tag kommen, den Nyigang herbei gesehnt hatte. Beim Einkaufen auf dem Markt begegnet sie einem Sklavenbefreier von CSI, der sofort erkannte, dass sie eine Sklavin ist. „Er nahm mich mit in sein Lager, wo ich auf andere befreite Sklaven traf“, erzählt sie. Von da an nimmt ihr trauriges Leben eine positive Wendung: Sie ist frei. Man behandelt sie mit Würde, gibt ihr ausreichend zu essen, und sie erhält einen bequemen Schlafplatz.

Zu Fuß wandern die ehemaligen Sklaven zurück in ihre Heimat, den Südsudan. Dort wird Nyigang herzlich von CSI-Mitarbeitern in Empfang genommen und begrüßt. „Ich erhielt einen Sack mit Lebensmitteln und eine gesunde Ziege als Starthilfe. Es ist so schön, wieder bei meinem Volk zu sein“, freut sie sich. In Zukunft möchte Nyigang ihre eigene Landwirtschaft betreiben, so wie ihre Eltern früher.

„Ich bedanke mich bei den großzügigen Spendern von CSI, die mir nicht nur ermöglicht haben, aus der Sklaverei freizukommen, sondern auch, einen Neuanfang zu wagen.“

Spenden

Mit Ihrer Spende führt CSI Sklaven in die Freiheit.

50 Befreiung eines Sklaven/einer Sklavin
80 garantieren die medizinische Versorgung der Befreiten
50 Lebende Mutterziege für einen befreiten Sklaven
individueller Betrag