Sklaverei im Sudan – „Ich wurde behandelt wie ein Tier.“

Jahrelang war Garang Dut Wol als Sklave im Sudan gefangen. Mit Hilfe von CSI konnte er zurück in den Südsudan. Dort erzählt er seine beeindruckende Lebensgeschichte.

„Mein altes Leben war so gut. In unserem Dorf herrschte Frieden, und alle hatten genug zu essen“, erinnert sich der heute 55-jährige Garang an seine jungen Jahre. Doch als sein Dorf während des Krieges zwischen dem nördlichen und südlichen Teil des Sudan im Jahr 1998 von regierungsnahen islamistischen Milizen angegriffen wurde, nahm Garangs Leben eine grausame Wende.

Angriff und Entführung

„Die Angreifer stahlen unser Vieh, brannten unsere Häuser nieder, schlugen uns und nahmen uns gefesselt mit.“ Schon auf dem Weg in den norden des damaligen Sudan erlebte Garang Schreckliches: Zwei Männer aus seinem Dorf, die vor Müdigkeit nicht mehr die Kraft hatten, weiterzugehen, wurden vor seinen Augen kaltblütig ermordet.

„Wir hatten alle solche Angst, dass uns das gleiche Schicksal widerfahren würde. Unsere Entführer trieben uns an wie Tiere und gaben uns kaum etwas zu essen. Viele von uns weinten, während wir von den Männern beschimpft wurden. Ich hielt meinen Blick stets gesenkt, um niemanden zu provozieren“, schildert Garang den Weg in die Versklavung.

Leben als Sklave

Im Sudan wurde Garang einem Sklavenhalter übergeben. „Ich musste für ihn Landwirtschaft betreiben und Kühe und Ziegen hüten.“ Von morgens bis abends mühte er sich ab, bekam nur Reste zu essen und wurde von der Familie seines Besitzers rassistisch gedemütigt.

„Sie nannten mich ‹dreckiger Hund›. Und so behandelten sie mich auch: Ich erhielt kein einziges Mal frische Kleidung und wurde nie entlohnt für meine Arbeit. Wenn eine Kuh oder eine Ziege verloren ging, verprügelte mich der Hofbesitzer. Zudem zwang man mich, zum Islam überzutreten.“

Befreiung und Rückehr in die alte Heimat

Im Herbst 2024 tauchte ein Sklavenbefreier von CSI in der Gegend auf, in der Garang arbeitete. „Er kam zum Haus des Hofbesitzers und bot ihm Medikamente für das Vieh an, sofern ich im Gegenzug dafür die Freiheit erhalten würde“, berichtet Garang. Der Sklavenhalter ging auf das Angebot ein.

Gemeinsam mit anderen befreiten Sklaven kehrte Garang zu Fuß zurück in den Südsudan, wo er von CSI ein Überlebenspaket und eine Milchziege als Starthilfe erhielt. „Gott hat mich nie vergessen“, freut sich Garang, der nach 25 Jahren Sklaverei endlich ein Leben in Freiheit und Menschenwürde führen kann.

Spenden

Mit Ihrer Spende führt CSI Sklaven in die Freiheit.

50 Befreiung eines Sklaven/einer Sklavin
40 CSI-Startsack, der alles enthält, was ein befreiter Sklave für den Neuanfang benötigt
50 Lebende Mutterziege für einen befreiten Sklaven
individueller Betrag