Aserbaidschan, Gastgeberland der UN-Klimakonferenz COP29, investiert international viel Geld in Lobbyarbeit und versucht so das Image eines weltoffenen Landes aufzubauen. Dabei ist es nur ein Jahr her, seitdem Baku die de facto Republik Arzach (Bergkarabach) angegriffen und erobert hat. Bis heute verstößt Aserbaidschan gegen internationale Standards.
Am 19. September 2023 startete Aserbaidschan einen Angriffskrieg gegen Bergkarabach. Infolge dessen wurden mehr als 100.000 Armenier nach einer fast zehnmonatigen Blockade aus ihrer Heimat Bergkarabach vertrieben. Gegenwärtig sind 23 Armenier aus Bergkarabach, darunter acht ehemalige politische und militärische Funktionsträger, unrechtmäßig in aserbaidschanischen Gefängnissen inhaftiert. Unterdessen ist die Zerstörung des armenischen Kulturerbes in Bergkarabach bereits im Gange. Trotz dieses Hintergrunds findet die COP29 vom 11. bis 22. November in Baku statt.
Durch die bevorstehende UN-Klimakonferenz und andere PR-Coups darf Aserbaidschan nicht vom Angriffskrieg auf Bergkarabach, der vollständigen Vertreibung der dort ansässigen Karabach-Armenier sowie den weiter unrechtmäßig in Geiselhaft befindlichen Armeniern ablenken können.
Bei zahlreichen Gelegenheiten hat Aserbaidschans Präsident Ilham Alijew öffentlich Anspruch auf das Gebiet der Republik Armenien erhoben oder es als „West-Aserbaidschan“ bezeichnet. In den Jahren 2016, 2020 und 2022 sondierte Aserbaidschan mit militärischen Angriffen die Haltung der internationalen Gemeinschaft gegenüber solchen Invasionen, ohne eine Reaktion zu provozieren. Es ist daher zu befürchten, dass Aserbaidschan seine Angriffe auf die Republik Armenien nach der COP29 fortsetzen wird.
In der Region Nachitschewan, in der Armenier auch jahrhundertelang lebten, hat Aserbaidschan fast das gesamte armenische Kulturerbe zerstört. Es ist zu befürchten, dass armenische Kulturgüter in Bergkarabach das gleiche Schicksal erleiden werden. Aserbaidschan hat außerdem angekündigt, alle armenischen Gebäude zu zerstören, die in den letzten 32 Jahren in Bergkarabach errichtet wurden.
Durch die bevorstehende UN-Klimakonferenz und andere PR-Coups darf Aserbaidschan nicht vom Angriffskrieg auf Bergkarabach, der vollständigen Vertreibung der dort ansässigen Karabach-Armenier sowie den weiter unrechtmäßig in Geiselhaft befindlichen Armeniern ablenken können. Die internationale Gemeinschaft muss auch hier die Einhaltung völker- und menschenrechtlicher Standards einfordern – sonst sind sie nichts wert.