Weihnachtsaktion 2024 – Hilfe für Christen in der Todeszelle

Blasphemie gegen den Koran oder den Propheten des Islam wird von pakistanischen Gerichten regelmäßig mit Todesurteilen oder lebenslangen Haftstrafen geahndet. Insbesondere Christen sehen sich immer wieder mit grundlosen Anklagen konfrontiert und fürchten den Druck extremistischer Mobs auf ihre Richter.

Shagufta Kiran (40), pakistanische Christin und Mutter von vier Kindern ist ein Beispiel für die andauernde Bedrohung, die von Artikel 295-B und 295-C des pakistanischen Strafgesetzbuches ausgeht. Sie wurde am 18. September 2024 wegen angeblicher Blasphemie zum Tode verurteilt und sitzt bereits seit über drei Jahren im Gefängnis.

Absurde Anschuldigungen

„Die Anzeige gegen Shagufta wurde 2021 von einem Muslim namens Shiraz Ahmed Farooqi erstattet. Er warf ihr vor, Inhalte in einem Gruppenchat versandt zu haben, die den Propheten des Islam missachten“, berichtet ihr Rechtsanwalt Rana Abdul Hameed.

Entsprechend wurde Shagufta nach einem dreijährigen Prozess von ihrem Richter in der Hauptstadt Islamabad nicht nur zu einer Geldstrafe von 300.000 Rupien (umgerechnet 915 €), sondern auch zum Tode verurteilt.

Blasphemie gegen den Islam gehörte nie zu den Gruppendiskussionen.

„Zu ihrer Verteidigung hat Shagufta festgehalten, dass sie den Inhalt der WhatsApp-Nachricht nicht verfasst hat, sondern ihn lediglich geteilt habe, ohne ihn zu lesen“, erklärt Rechtsanwalt Hameed.

Shagufta: das vierte Weihnachten in der Todeszelle

Shagufta war Teil mehrerer WhatsApp-Gruppen, in denen das Evangelium verkündet wurde. Der Austausch über den christlichen Glauben war Teil dieser Nachrichtengruppen. Blasphemie gegen den Islam gehörte nie zu den Gruppendiskussionen.

Zur Annahme des Islams aufgefordert

Trotz der im Gefängnis immer wieder erhaltenen Aufforderungen anderer Gefangener, sie solle doch zum Islam konvertieren, um freizukommen, bleibt Shagufta ihrem christlichen Glauben treu. „Man kann mich töten, aber ich werde meinen Glauben nie aufgeben“, betont sie.

„Man kann mich töten, aber ich werde meinen Glauben nie aufgeben.“

Auch ihre Familie, die schwer unter der Abwesenheit der Mutter leidet, hält am Glauben an den dreieinigen Gott fest. Bei einem Treffen mit Mitarbeitern von CSI im Frühjahr 2024 in Lahore erzählte Shaguftas Tochter: „Zwischenzeitlich hatte ich fast meinen Glauben verloren. Aber meine Mutter, die seit über drei Jahren im Gefängnis ist, fastet und betet täglich. Ihr starker Glaube hat mich dazu motiviert, auch meinen Glauben nicht aufzugeben.“

Noman Masih ist seit 2019 in Haft.

Familie flieht aus Angst vor Übergriffen

Nach Shaguftas Festnahme wurden ihr Ehemann und ihre vier Kinder von muslimischen Nachbarn bedroht. Die Sicherheitslage der Familie verschlechterte sich von Tag zu Tag. Aus Furcht vor Übergriffen mussten Shaguftas Mann und Kinder schließlich in eine andere Stadt fliehen und dabei ihren gesamten Besitz zurücklassen. Die kleine christliche Familie lebt in Angst, denn es ist ihnen allen bekannt, dass zwischen 1994 und 2023 über 94 Personen wegen des Vorwurfs der Blasphemie bei Angriffen durch muslimische Mobs getötet wurden.

Hilfe und Berufungsverfahren

CSI steht Shagufta und ihrer Familie bei mit der Finanzierung der Verteidigung, mit Schulgeld für die Kinder und der Übernahme der Miete der sicheren Schutzwohnung. Zudem erhielt der Ehemann ein Motorrad, mit dem er Shagufta im Gefängnis besuchen und an ihren Gerichtsverhandlungen teilnehmen kann.

„Shagufta ist eine mutige Frau, die während des ganzen Prozesses standhaft blieb. Nach der Urteilsverkündung habe ich sie getroffen und kann bestätigen, dass sie weiterhin einen positiven Ausgang des Berufungsverfahrens ersehnt“, informiert Anwalt Hameed.

CSI unterstützt durch juristische und finanzielle Hilfe neben Shagufta weitere Opfer der ungerechten Blasphemie-Gesetzgebung Pakistans, so zum Beispiel den jungen Christen Noman Masih, der seit 2019 inhaftiert ist.

Spenden

Ihre Weihnachtsspende dient zur Befreiung unschuldiger Christen aus der Todeszelle.

45 unterstützen die Familien der Angeklagten mit Nahrungsmitteln
85 finanzieren sichere Wohnungen zum Schutz vor extremistischen Mobs
120 dienen zur juristischen Verteidigung der Opfer der Blasphemiegesetze
individueller Betrag