Die Familie von Daniel und Suneethra ist religiöser Verfolgung ausgesetzt. Ihr Sohn wurde 2020 verprügelt, ihre Kirche vor Jahren zerstört. Gegenwärtig wenden radikale Buddhisten vor allem die Zermürbungstaktik gegen das Pastorenpaar an. Doch das Gottvertrauen der beiden ist ungebrochen. Ein CSI-Projektmanager besuchte sie Ende März 2025.
„Als ich Daniel und Suneethra besuchte, begegnete ich vor Ort über 50 Kindern beim Spielen“, erzählt der CSI-Projektmanager, dessen Name hier aus Sicherheitsgründen nicht genannt werden kann. Das Pastorenpaar leitet neben seinem Haus in der Nähe der Stadt Polonnaruva einen Kinderhort. Die Eltern von vier Söhnen sind aber vor allem mit der Leitung eines Gemeindenetzwerks mit fünf Kirchen beschäftigt und verantwortlich für ihre Kirche im Dorf, die sie gegründet haben.
Zerschlagen
Religiöse Verfolgung erlebten Daniel und Suneethra in unterschiedlicher Form. Der CSI-Partner in Sri Lanka spricht von der Taktik des „Zerschlagens und Zermürbens (Smash & Squeeze)“ und erklärt: „Vor einigen Jahren konzentrierten sich die Angriffe vor allem auf das Zerstören von Kirchengebäuden: Extremistische Mobs von Buddhisten gingen gewalttätig gegen Christen vor und demolierten die Kirchen.“
Gegenwärtig werde versucht, das Pastorenpaar zu zermürben: „Dies geschieht durch Diskriminierung, Hassrede oder absichtliches Verzögern, wenn Christen sich juristisch verteidigen wollen.“

Als sich Daniel und Suneethra vor elf Jahren im Dorf niederließen, waren sie sehr aktiv: „Wir begannen mit dem Bau der Kirche. Kaum war etwas instand gestellt, wurde es durch buddhistische Dorfbewohner gleich wieder zerstört. Das kam leider mehrmals vor“, erzählen die beiden dem CSI-Besuch aus der Schweiz.
Zermürben
Sechs Jahre später änderten die Widersacher ihr christenfeindliches Vorgehen. Dazu Pastor Daniel: „Wir wollten fürs Kinderprogramm eine größere Halle errichten. Daraufhin reichten buddhistische Mönche Klage gegen unser Bauvorhaben ein.“ Eine neue Halle würde nur dazu dienen, Menschen zum Christentum zu bekehren, lautete die Begründung der Klage.
In einem weiteren Fall wehrten sich die örtlichen Behörden gegen das Setzen von Bäumen entlang des Grundstücks. Überdies wurde Suneethra als Lehrerin beruflich degradiert und an eine andere Schule versetzt, weil sie sich für die Rechte der christlichen Schüler eingesetzt hatte. „Auch hier war es keine direkte Anfeindung. Es tauchten keine Mobs auf, die uns angriffen. Doch die radikalen Buddhisten im Dorf unternahmen alles, um uns zu schikanieren“, sagt Suneethra traurig.
Die Macht skrupelloser Mönche
Dass bei der Zermürbungstaktik körperliche Gewalt aber keineswegs ausgeschlossen ist, zeigt ein Vorfall im Jahr 2020: Daniel wollte im Nachbardorf schlichten, weil buddhistische Mönche das Gebetstreffen eines Pastors aus seinem Netzwerk verhindern wollten.
Als Pastor Daniel mit seinem Sohn und Freunden vor Ort war, stürmte ein buddhistischer Mönch auf sie zu und schlug Daniels Sohn. Ein Mob, der dem Mönch gefolgt war, verprügelte daraufhin einige Mitglieder des Gebetstreffens. Daniel erinnert sich: „Auch Frauen blieben nicht verschont. Ein betroffener Christ erlitt derart heftige Schläge, dass er das Bewusstsein verlor.“
CSI hilft durch lokale Anwälte
Am nächsten Tag wollte Daniel die prügelnden Extremisten und Mönche bei der Polizei anzeigen. Die CSI-Partner stellten Pastor Daniel einen Anwalt zur Verfügung. Doch das juristische Tauziehen dauert nun schon fünf Jahre. Die beschuldigten Mönche zögern das Verfahren hinaus. Weder die Polizei noch die Richter scheinen gewillt zu sein, den Fall abzuschließen. „Offensichtlich haben die Richter Angst, gegen die Mönche vorzugehen“, befürchtet der Pastor.
Am Ende des Gesprächs mit dem CSI-Projektmanager richtet Daniel ein Lob an Gott. „Alles, was wir bis jetzt trotz des ständigen Drucks erreichen konnten, ist Gottes Gnade.“ Sein Dank gilt auch CSI für die juristische Hilfe.
Rund 70% der Bewohner Sri Lankas sind Buddhisten. Christen machen etwa 9% aus.