Ein unerbittliches Schicksal schien die christliche Familie von Arshad und Shabana Masih zu erdrücken. Jahrelang mussten sie für einen ausbeuterischen Hungerlohn Ziegel herstellen. Trotz der harten Arbeit verschuldeten sie sich immer stärker. Ende 2023 wurde die Familie aus der Schuldknechtschaft befreit. CSI stattete ihr kürzlich in der Provinz Punjab einen Besuch ab.
Im Vorhof ihres kleinen Häuschens begrüßt Familie Masih die CSI-Delegation aus Europa und den einheimischen CSI-Partner Anjum herzlich. Arshad, Shabana und ihre Kinder strahlen trotz anfänglicher Zurückhaltung eine frohe Dankbarkeit aus, die tief berührt.
Das Leben meinte es nicht gut mit ihnen
Das Leben der siebenköpfigen Familie war lange Zeit geprägt von schier unüberwindbaren Herausforderungen. Während 18 Jahren mussten Arshad und Shabana Masih in der Ziegelei in der pakistanischen Provinz Punjab schwere Arbeit verrichten. Für Arztkosten und Lebensmittel reichte der Lohn nie aus. Es kam vor, dass die vier älteren Kinder der Schule fernblieben, weil sie ihren Eltern in der Ziegelei helfen mussten. Jeder zerbrochene Ziegel wurde ihnen vom Lohn abgezogen.
Besonders traurig ist das Los der ältesten Tochter Tania (12). Aufgrund einer schnell fortschreitenden Muskelerkrankung wurde sie zunehmend schwächer, bis sie eines Tages gar nicht mehr gehen konnte. Sie musste die Schule verlassen und saß nur noch hilflos in der Ziegelei herum. Auch ihre jüngere Schwester Hania leidet unter ähnlichen Symptomen, obwohl man es ihr auf den ersten Blick nicht ansieht. Und die Mutter, Shabana, muss mit rheumatischen Gelenkbeschwerden zurechtkommen, die im Schlamm der Ziegelfertigung noch schlimmer wurden.
Schuldenerlass bei Konversion zum Islam
Obwohl die Familie in der Ziegelei ihr Bestes gab, hatte sie keine Chance, ihre durch Arztbesuche angehäuften Schulden beim muslimischen Fabrikanten zurückzuzahlen. „Er hätte uns die Schulden erlassen, wenn wir zum Islam konvertiert wären. Doch wir lehnten dies entschieden ab“, erklärt Shabana bestimmt.
Befreiung durch Spende
Dank einer großzügigen Zuwendung seitens einer Spenderfamilie konnte CSI die Familie von Arshad und Shabana Masih Ende 2023 aus der Schuldknechtschaft befreien. Die Spende reichte sogar für die Anschaffung einer Rikscha, mit der Arshad nun Warentransporte anbietet. Strahlend erklärte er der Delegation von CSI: „Das Geschäft läuft so gut, dass ich damit meine Familie ernähren kann. Wir sind Gott und Ihnen unendlich dankbar.“
Für Tochter Tania besorgte CSI einen Rollstuhl, der ihr mehr Bewegungsfreiheit und Selbständigkeit schenkt. Darüber freut sich vor allem auch ihr Vater: „Vorher gab es für mich keine andere Möglichkeit, als Tania zu tragen. Mit zunehmendem Alter und entsprechend größerem Gewicht wurde dies für mich immer schwieriger.“
Wieder regelmäßig in die Kirche
Auch Mutter Shabana ist überglücklich: „Wir haben alle in der Ziegelei gearbeitet. Aber jetzt leben wir glücklich und zufrieden. Wir können nun regelmäßig in die Kirche gehen, und die Kinder gehen zur Schule.“
Zum Abschied singt Tania für die angereisten Gäste eindrücklich ein Kirchenlied vor. Es ist bewundernswert, wie mutig und zuversichtlich sie wieder in die Zukunft blickt.
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