Manisha vor der Zwangsprostitution gerettet

In seinem Werk Sklaverei und die Zivilisation des Westens schreibt Jürgen Osterhammel über die von herausragenden Evangelikalen geführte Kampagne zur Abschaffung der Sklaverei im England des 19. Jahrhunderts: „Die Sklaverei war in jenem Moment dem Untergang geweiht, als mit jedem Löffelgriff in die Zuckerdose das Seufzen der fernen und unsichtbaren Sklaven zu ertönen schien.“

CSI steht mit seinem Einsatz zur Sklavenbefreiung in der Nachfolge protestantischer Christen wie William Wilberforce (1759 – 1833) und katholischer Sklavenbefreiungsorden wie die Trinitarier. Wenn CSI heute auf das Leid von Sklaven im Sudan, Indien und Pakistan aufmerksam macht und versklavte Menschen befreit, die aus religiösen Gründen oder aus Profitdenken ausgebeutet werden, stellen wir uns ganz bewusst in die große christliche Tradition, die aufgrund der Gottebenbildlichkeit des Menschen und der Erlösung durch Christi Blut immer gültig bleibt. Alle Formen der Sklaverei haben letztlich die Gemeinsamkeit, dass sie die Person zur Ware machen, entmenschlichen. Aktuelle Schätzungen gehen davon aus, dass weltweit 50 Millionen Menschen als Sklaven ausgebeutet werden.

Das Leid junger Inderinnen

Auch in Indien ist der Verkauf von Menschen in die Arbeitssklaverei oder in die Prostitution ein verbreitetes Phänomen.

Manisha Kandulna ist 11 Jahre alt und kommt aus dem Bezirk Khunti in Jharkhand, das zu den ärmsten Regionen Indiens zählt. Manisha hatte bis zum Tod ihres Vaters im Jahr 2022 eine glückliche Kindheit. Als Manishas Mutter erneut heiratete, verbot der neue Ehemann – ein Hindu – Frau und Stieftochter den gewohnten Besuch der Kirche und der Sonntagsschule.

Als dann beim Stiefvater der Wunsch aufkam, mit seiner neuen Ehefrau eine eigene Familie zu gründen, kontaktierte er eine Menschenhändlerin, die gegenüber Manishas Mutter vorgab, dass das Mädchen im fernen Delhi eine gute Ausbildung erhalten solle. In Wirklichkeit war der Verkauf Manishas in die Prostitution schon vollzogen.

Der Zufall wollte, dass ein Mitarbeiter des lokalen CSI-Partners mit der weinenden Manisha und der Menschenhändlerin im Zubringerbus zum Zug nach Delhi saß. Er meldete die verdächtige Situation der Polizei, die Manisha befreite und zu ihren Großeltern brachte, wo sie nun von CSI-Partnern regelmäßig besucht wird.

Manisha wurde gerettet. Doch nach Schätzungen sind es viele Millionen junge Menschen, die in Indien als Sex- oder Arbeitssklaven ausgebeutet werden.