CSI hilft beeinträchtigten und traumatiserten Kindern

Für Millionen von Syrern ist das Leben in ihrer Heimat ein täglicher Kampf. Noch schwieriger ist die Lage für geistig beeinträchtigte Kinder. die in diesem kriegsgeplagten Land leben. CSI unterstützt neu die Vereinigung «Le Sénevé», die in Homs Zentren für handikapierte Kinder betreibt.

Die Lebensbedingungen für Kinder mit Behinderungen waren in Syrien schon immer schwierig. Man schätzt, dass vor dem Ausbruch des Bürgerkriegs im März 2011 rund 500?000 geistig beeinträchtigte Menschen in Syrien lebten. Wie viele von ihnen durch die Kriegswirren (mit bisher 215?000 Todesopfern) umkamen, ist unklar.

Geschlossen – zerstört – wiedereröffnet

Sicher ist, dass durch den blutigen Konflikt in Syrien die Not der geistig beeinträchtigten Kinder noch grösser geworden ist. Dies vor allem deshalb, weil die meisten spezialisierten Institute im Land geschlossen wurden. Auch das Zentrum von «Le Sénevé» in Homs, das die Entwicklung dieser Kinder förderte, musste im November 2011 schliessen, da viele Familien und Betreuer der Zentren aus Homs flüchteten, sodass der Betrieb nicht mehr aufrechterhalten werden konnte. Im März 2012 wurde das Zentrum dem Erdboden gleichgemacht.

Doch die Verantwortlichen der Vereinigung «Le Sénevé», die «Sisters of the Sacred Heart», gaben nicht auf. Schon zwei Monate später eröffneten sie in einem sichereren Quartier von Homs, in Al Nouzha, ein neues Zentrum. Trotz der prekären Sicherheitslage in Syriens drittgrösster Stadt wuchs die Vereinigung in den letzten Jahren kontinuierlich, sodass sie im März 2015 ihr viertes Zentrum eröffnen konnte. «Dieses Jahr wird gar ein fünftes Zentrum von uns den Betrieb aufnehmen können. So werden wir total 125 Kinder zwischen 5 und 18 Jahren betreuen können», wagt Schwester Samia Jerij einen Ausblick.

Kinder werden ganzheitlich unterstützt

Die Zentren sind zweckmässig ausgerüstet, damit die Kinder mit speziellen Bedürfnissen jeweils fünf Tage pro Woche gezielt gefördert und auch in die syrische Gesellschaft integriert werden können. Die Kinder werden gemäss ihren Fähigkeiten in verschiedenen Klassen von pädagogisch geschultem Personal unterrichtet. Dabei werden sie nicht nur in Lesen, Schreiben und Rechnen gefördert, sondern können in verschiedenen Workshops auch ihre persönlichen Fähigkeiten wie Musik oder Computerkenntnisse weiterentwickeln.

Im Weiteren lernen die Kinder, wie sie im Alltag zurechtkommen können. Hilfreich ist dafür auch die psychologische sowie die psychomotorische und logopädische Betreuung, die alle Kinder erhalten. Mit dem wöchentlichen Sportprogramm wird überdies auch dem Bewegungsdrang der Kinder Rechnung getragen.

Nebst der Unterstützung in den Klassen erhält jedes Kind eine individuelle regelmässige Nachbe­treuung. Die Eltern werden ebenso ins pädagogische Programm der Zentren miteinbezogen, sodass sie die besonderen Bedürfnisse ihrer Kinder besser verstehen können. Dadurch sind sie auch in der Lage, die Kinder zu Hause besser zu betreuen.

CSI unterstützt die Zentren von «Le Sénevé» in Homs in diesem Jahr mit einem namhaften Beitrag. «Wir freuen uns, dass wir mit den Zentren zusammenarbeiten und so beeinträchtigten Kindern in einem kriegsgebeutelten Land helfen können», bemerkt Nahost-Projektleiter John Eibner. 

Reto Baliarda


 

Hilfe für 6’000 Familien

Die Zentren von «Le Sénevé» unterstützen auch mittellose und vertriebene Menschen in Homs mit Nahrungsmitteln, Kleidern und Medikamenten. Diese materielle Unterstützung kommt 6000 Familien zugute, die unter den Folgen des Krieges besonders zu leiden haben. Viele davon haben auch die Rückkehr nach Homs gewagt. Zudem werden 3000 Kinder durch die Zentren psychologisch betreut und erhalten auch Schulunterricht.

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