Ein offener Brief an Bärbel Bas, Präsidentin des Deutschen Bundestages.
Dr. Sahiba Gafarova, Sprecherin der aserbaidschanischen Nationalversammlung und hochrangiges Mitglied der regierenden Yeni Azərbaycan Partiyası (YAP) des aserbaidschanischen Diktators Ilham Alijew wurde im Rahmen eines offiziellen Deutschlandbesuchs am 30. November 2023 von Frau Bärbel Bas (SPD), Präsidentin des Deutschen Bundestages, im Reichstagsgebäude in Berlin empfangen.
Im Anschluß veröffentlichte Frau Gafarova auf der Plattform X vier Fotos von ihrem Treffen mit Bas. Auf einem davon halten die beiden gemeinsam – freundlich lächelnd – ein großformatiges Bild in den Händen, das eine idyllische Landschaft mit blauem Himmel, Gebirge, Gebäuden zeigt. Am unteren linken Rand steht der Schriftzug Karabach in großen leuchtenden Buchstaben.
Der Auftritt Gafarovas mit der Präsidentin des Deutschen Bundestages vor den Fahnen Deutschlands und der EU mit dem demonstrativen Hinweis auf Bergkarabach erfolgt nur wenige Monate nach der menschenrechtswidrigen Belagerung Karabachs und der Vertreibung von knapp 120.000 Karabach-Armeniern durch Aserbaidschan. Internationale Journalisten und Politiker fragen sich nach dem Pressetermin nun, ob die Präsidentin des Deutschen Bundestages damit ihre Zustimmung zur ethnischen Säuberung Karabachs durch Aserbaidschan signalisieren wollte. Immerhin können Frau Bas der Krieg Aserbaidschans gegen Bergkarabach, die jüngsten Angriffe Aserbaidschans auf die Republik Armenien und die Festsetzung von 51 Karabach-Armeniern als Geiseln in Baku nicht entgangen sein.
In einem offenen Brief fordert Christian Solidarity International (CSI) Bärbel Bas nun auf, sich von der ethnischen Säuberung Bergkarabachs durch Aserbaidschan nicht nur zu distanzieren, sondern diese auch zu verurteilen. Wir fordern, dass die Präsidentin des Deutschen Bundestages klar dazu beiträgt, dass Deutschland Aserbaidschan keinen Freifahrtschein für ein Weiterso in der Aggression gegenüber der Republik Armenien und den armenischen Menschen ausstellt!