Allein seit anfangs Jahr 2015 sind Tausende vor Boko Haram auf der Flucht. Sie flüchten in die Städte und leben teilweise sogar auf der Straße. CSI brachte Hilfe zu 2150 Flüchtlingsfamilien.
Im August 2014 rief die islamistische Terroristengruppe Boko Haram im Norden Nigerias einen islamischen Staat (Kalifat) aus. Seither haben Terror und Grausamkeit noch zugenommen. Allein in den ersten Januarwochen wurden Dutzende getötet. In den letzten Jahren mussten mehrere Millionen Menschen ihr Zuhause wegen Boko Haram verlassen. Viele flüchten aus den Dörfern in die Städte, wo sie sich sicherer wähnen. Allerdings werden auch hier immer wieder Attentate verübt. CSI finanzierte kürzlich für 2150 Flüchtlingsfamilien in Maiduguri und Yola Kochtöpfe, Lebensmittel und Hygieneartikel.
Einer der Flüchtlinge ist Yakubu Hassan. Sein Bein ist seit Geburt verkrüppelt. Seine Frau war mit dem ersten Kind schwanger, als er im September 2014 sah, wie das Militär mitsamt Ausrüstung hastig aus seinem Dorf abzog. Yakubu wusste, was das bedeutete: Boko Haram ist im Anmarsch. Hals über Kopf flüchtete er mit seiner Frau und seiner Mutter auf dem Motorrad nach Yola. Während seine schwangere Frau gerade noch bei seiner Schwester unterkommen konnte, hat es für ihn dort keinen Platz – zu viele Flüchtlinge sind schon dort. «Wenn es Nacht wird, lege ich mich hin, wo ich gerade bin, und schlafe dort», erzählt Yakubu. Wir dürfen Leute wie ihn nicht im Stich lassen. «Danke, dass Sie unser Leiden wahrnehmen», schreibt uns der Bischof von Maiduguri.
Adrian Hartmann