Schon wieder Anschläge auf Christen – CSI hilft

126 Tote beim Anschlag auf eine Kirche im September 2013, fast 150 Tote beim Anschlag auf eine Schule im Dezember 2014. Den jüngsten großanschlag verübten die Taliban im März 2015 auf zwei Kirchen. Mutige Wachleute konnten hohe Opferzahlen verhindern, dennoch wurden Dutzende verletzt. CSI ist bei Verletzten und Hinterbliebenen.

Die islamische Republik Pakistan kommt nicht zur Ruhe. Unbarmherzig setzen die islamistischen Taliban den Terror gegen den schwächsten und wehrlosesten Teil der Gesellschaft fort. Seit Jahren schon gehen sie gezielt gegen Schulkinder und religiöse Minderheiten des pakistanischen 200-Millionen-Volks vor.

Am 15. März 2015, einem Sonntagmorgen, ein erneuter barbarischer Anschlag. In Yohana Abad, einem ärmlichen Vorort von Lahore, drang Chorgesang aus der katholischen Johanneskirche und aus der nur 400 Meter entfernten anglikanischen Christuskirche auf die Strasse. «Plötzlich rannte ein junger Mann mit einem Gewehr auf den Eingang der Kirche zu», berichtet ein Augenzeuge. «Er richtete die Waffe auf alle, die vor ihm standen, und schoss einem der Wachleute kaltblütig in den Kopf.»

Muslimische Wachleute verhindern Massenmord

Offensichtlich war geplant, in dem entstehenden Durcheinander weitere Selbstmordattentäter mit Sprengwesten in die vollbesetzten Grosskirchen einzuschleusen. Wäre dies gelungen, hätte es unter den mehr als 2000 Gottesdienstbesuchern Hunderte von Toten und eine Massenpanik gegeben. Das Vorhaben scheiterte jedoch am Widerstand der Wachleute an den Eingängen. Ihnen gelang es bei beiden Kirchen unter Aufopferung ihres eigenen Lebens, die zu allem entschlossenen Attentäter aufzuhalten. Trotzdem starben noch mindestens weitere 15 Menschen, unter ihnen Passanten und Händler, auf der gegenüberliegenden Strassenseite. Über 70 Menschen wurden durch die Explosionen verletzt oder verstümmelt.

Christen üben Rache und töten Unschuldige

Das Attentat von Lahore zeigt, dass der Blutrausch der Islamisten auch nach Anschlägen auf die anglikanische Kirche mit 126 Toten im September 2013 und dem Mord an 132 muslimischen Schulkindern im Dezember 2014 (beide in Peschawar) weitergeht, mit dem Ziel der Spaltung und Destabilisierung der gesamten pakistanischen Gesellschaft. Diese Strategie scheint nach dem jüngsten Anschlag aufzugehen. In Yohana Abad, wo etwa eine Million Christen leben, übten aufgebrachte christliche Jugendliche Selbstjustiz und töteten zwei Muslime als vermeintliche Komplizen der Terroristen – sie waren unschuldig. Der Racheakt der Christen führte zu Gegengewalt, neuen Spannungen und einem brutalen Polizeieinsatz, der Dutzende von christlichen Familien in Lahore zur Flucht zwang.

CSI leistet Soforthilfe

Einen Tag nach dem Attentat, am 16. März, traf CSI-Partner Pfarrer Latif (Name geändert) in Lahore ein. Er besuchte die beiden Kirchen, tröstete die Familien von Toten und war bei den Verletzten in den Krankenhäusern der Stadt. Pfarrer Latif traf auch Angehörige der beim Anschlag ums Leben gekommenen Muslime. Zusammen mit Bischof Sebastian Shah ehrte er die jungen Märtyrer, die ihr eigenes Leben hingaben, um zahllose andere zu retten. CSI hat kurzfristig 69’000 Franken für Soforthilfe bereitgestellt. 

Projektleiter Gunnar Wiebalck