Weiterhin Unruhen in Manipur – christliche Minderheit in Not

Die humanitäre Lage des christlichen Kuki-Zo-Volkes im indischen Bundesstaat Manipur ist prekär. Seit mehr als sechs Monaten dauern die Spannungen mit den Meitei und die Gewaltexzesse an. Inzwischen sind bereits 146 Tote zu beklagen und 41.000 Menschen wurden aus ihren Dörfern vertrieben.

Der Konflikt in Manipur entzündete sich am 3. Mai 2023 nach der behördlichen Anweisung, der hinduistischen Mehrheitsbevölkerung der Meitei besondere wirtschaftliche Vorteile zu gewähren. Und zwar Vorteile, die zuvor ausschließlich dem christlichen Minderheiten-Volk der Kuki-Zo vorbehalten waren. Die vorgeschlagene Änderung würde den Meitei zudem den Erwerb von Land in angestammten Gebieten der Kuki-Zo erlauben. Von der Gewalt in Manipur ist – neben den vielen Menschen – auch die Infrastruktur betroffen. Über 7.000 Häuser von Christen und 350 Kirchen wurden bisher zerstört. Mit der laufenden Vertreibung verschlechtert sich die Lage weiter. Unter den Todesopfern sind zudem zahlreiche Kinder.

Unzureichende medizinische Versorgung

Mary Beth, eine ehrenamtliche Helferin im Kuki-Zo-Distrikt Churachandpur, berichtete CSI von den verheerenden Folgen des Konflikts. Aufgrund schlechter Medikamente und ungenügenden sanitären Einrichtungen sind hier bereits 53 Vertriebene gestorben. Spezialisierte Ärzte, die alle zum Volk der Meitei gehören, haben den Bezirk nach Ausbruch der Gewalt verlassen. Die geflüchteten Kuki-Zo, darunter einige, die unter Vorerkrankungen wie Krebs oder Diabetes leiden, können deshalb kaum medizinisch versorgt werden. Die Gewalt hat neben den körperlichen Verletzungen auch zu einer psychischen Krise in der Kuki-Zo-Gemeinschaft geführt. Viele Betroffene berichten von Angstzuständen, Depressionen und Albträumen. Wie viele andere Ehrenamtliche sagt auch Beth, dass sie inmitten der Krise mit ihrer eigenen psychischen Gesundheit zu kämpfen habe.

Vertriebene Christen in einer Notunterkunft.

Erneute Zuspitzung des Konflikts

Nachdem ein Meitei-Polizist am 31. Oktober in der Stadt Moreh von einem mutmaßlichen Kuki-Zo erschossen wurde, wachsen Spannungen erneut. Es kam zu Gewalt seitens der Meitei-Extremisten und der Strafverfolgungsbehörden, die sich gegen das Kuki-Zo-Volk, insbesondere gegen Frauen richtete. Im September 2023 hatten UN-Experten eine Erklärung zu Manipur abgegeben. Darin heißt es unter anderem: „Wir sind entsetzt über die Berichte und Bilder von geschlechtsspezifischer Gewalt, die sich gegen Hunderte von Frauen und Mädchen jeden Alters richtet, die überwiegend der ethnischen Minderheit der Kuki-Zo angehören.“ Im Juli hatte das Europäische Parlament eine Resolution verabschiedet und die indische Regierung dringend aufgefordert, den Frieden in Manipur wieder herzustellen.

CSI sendet Nothilfe

CSI lieferte im Juli unter schwierigen Bedingungen und eingeschränkter Sicherheit in Zusammenarbeit mit lokalen Partnern dringend benötigte Nothilfe in Form von Lebensmitteln wie Reis, Linsen, Zwiebeln, Kartoffeln und Speiseöl sowie Eimer zum Waschen und Hygieneartikel für etwa 25.000 vertriebene Menschen, und zwar für Kuki-Zo und Meitei, in die Konfliktregion. Die Hilfsempfänger befinden sich in über 100 behelfsmäßig eingerichteten Lagern, verteilt auf mehrere Distrikte.

Spenden

Hilfe für notleidende Christen in Manipur:

50 kostet ein Nothilfepaket (Lebensmittel, Kleidung) für eine Familie für 1 Woche
100 kostet ein Nothilfepaket (Lebensmittel, Kleidung) für eine Familie für 2 Wochen
120 dienen zur juristischen Sicherung des Eigentums der Christen
individueller Betrag