Wird Enugu zu einem Brennpunkt der Christenverfolgung?

Mittlerweile ist es nicht nur der Nordosten, der Hotspot der Terrororganisationen Boko Haram und ISWAP, der von tödlichen dschihadistischen Übergriffen betroffen ist. Seit Jahren versetzen muslimische Fulani-Extremisten auch schon die zentralen Landesteile in Angst und Schrecken. Der Bundesstaat Enugu im Südosten Nigerias blieb bisher weitgehend von der dschihadistischen Gewalt verschont. Doch eine Flut von Angriffen militanter Fulani lässt befürchten, dass Enugu zu einem neuen Brennpunkt der religiösen Verfolgung wird.

Über 50 Todesopfer

Selbst im Süden Nigerias sind Christen nicht mehr sicher. So berichtete die nigerianische Zeitung «Daily Post» am 14. Dezember 2022, dass nach Angaben von Anwohnern in den letzten Wochen mehr als 50 Menschen aus dem Bundesstaat Enugu von Fulani-Nomaden getötet wurden. Die Angriffe ereigneten sich nahe der Grenze zu den benachbarten Staaten Ebonyi und Benue.

„Die Angreifer sollen sogar das Geschlecht des Babys überprüft haben, das die Frauen bei sich hatten.“

Einer der jüngsten Überfälle geschah am Sonntagmorgen des 18. Dezember im Dorf Eha Amufu. Örtliche Bürgerwehren kämpften gegen die Angreifer, waren aber zahlenmäßig unterlegen. Ein Dorfvorsteher berichtete, dass mindestens zehn Leichen geborgen worden seien.

Einen Monat zuvor sprach der Priester Ben Collins Okwesili in seiner Kirche in Eha Amufu gerade zu Mitgliedern einer katholischen Männerorganisation, als sie Schüsse hörten. Sie ahnten nicht, dass Fulani-Dschihadisten dabei eines ihrer Mitglieder, Stephen Obeagu, im Beisein seiner Mutter und seiner Schwester getötet hatten. Collins zufolge sagten die Angreifer den Frauen, dass sie „keine Frauen töten, sondern nur Männer“. Die Angreifer sollen sogar das Geschlecht des Babys überprüft haben, das die Frauen bei sich hatten. Zum Glück war es ein Mädchen.

Massaker in Kaduna

Im zentralen Bundesstaat Kaduna haben vermutlich muslimische Fulani-Extremisten am 18. Dezember 2022 Mallagun und die umliegenden Dörfer überfallen. Die christliche Dorfbevölkerung versuchte erfolglos, die staatlichen Sicherheitskräfte zu alarmieren. Innerhalb weniger Minuten standen viele Häuser in Flammen. 40 Christen wurden getötet. Der jüngste der Getöteten war 16, das älteste Opfer war die 105-jährige Monica Kunai Ajuwai.

Mehrere Zeugen sagen aus, dass die Armee am koordiniert ausgeführten Angriff beteiligt war.

Die schwer getroffenen Menschen sind auf Unterstützung angewiesen. CSI unterstützt in Nigeria entsprechende Nothilfeprogramme. So arbeitet CSI in Kaduna mit der Diözese Kafanchan zusammen, um den Opfern der Attacken medizinische Hilfe und Nahrungsmittel zukommen zu lassen. Auch in Enugu setzt sich CSI für die leidende Bevölkerung ein. 

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