Die Nachrichten über Angriffe seitens extremistischer Buddhisten häufen sich. So wurden seit 2015 über 190 Angriffe auf Minderheiten registriert. Bisher hat die Regierung jedoch nichts dagegen unternommen.
Mit einem dringenden Appell an die Regierung gab die National Christian Evangelical Alliance Sri Lanka (NCEASL) am 27. Mai 2017 eine Pressemitteilung heraus. In dieser bat sie die Regierung dringendst, gegen die immer häufiger verübten Angriffe seitens extremistischer Buddhisten auf religiöse Minderheiten vorzugehen. Die Angriffe richten sich vor allem gegen Christen und Muslime, aber auch Hindus. Seit dem Amtsantritt des neuen Präsidenten im Jahre 2015 wurden über 190 Angriffe auf Minderheiten und deren Institutionen registriert. Die Dunkelziffer ist einiges höher.
Anklage gegen Menschenrechtsaktivist und Anwalt Lakshan Dias
Des Weiteren wurde der bekannte Menschenrechtsaktivist und Anwalt Lakshan Dias offiziell vom Präsidenten Maithripala Sirisena sowie dem Justizminister Wijeyadasa Rajapakshe angeklagt. Dias hatte sich am 14. Juni in einer Fernsehsendung über die Angriffe auf Minderheiten geäußert. Sirisena und Rajapakshe verlangten daraufhin, dass Dias innerhalb von 24 Stunden seine Aussage widerrufen solle – ansonsten würde er seines Amtes enthoben. Anwalt Dias blieb dennoch bei seinen Aussagen. Mittlerweile haben sich unzählige Menschen und Organisationen mit einem Schreiben hinter Anwalt Dias gestellt und verlangen den Widerruf seiner Amtsenthebung.
NCEASL verurteilt die Angriffe auf Christen, Muslime und Hindus aufs Schärfste. Sie klagt die Regierung an, nicht gegen die Angreifer vorzugehen und ruft sie auf, sich für den Frieden in ihrem Volk einzusetzen sowie Anwalt Dias zu entlasten. Sie stützt sich dabei unter anderem auf das Recht auf Glaubens- und Religionsfreiheit, welches in der Verfassung Sri Lankas verankert ist.