„Endlich keine Todesangst mehr!“
Aluel Ngong Atak wurde in die Sklaverei hineingeboren. Von ihren sudanesischen Sklavenhaltern wurde sie misshandelt und missbraucht. Nach 20 qualvollen Jahren lernt Aluel dank CSI die Freiheit kennen.
An ihre Eltern kann sich Aluel kaum noch erinnern. Sklavenhalter Mohammed trennte das kleine Mädchen früh von ihrer Mutter, die aus dem Südsudan entführt und versklavt worden war. Er nahm Aluel zu sich in sein Dorf Thien, wo er mit seiner Frau und vier Kindern lebte. Mohammeds Frau zwang Aluel, täglich mit einer altertümlichen Mühle Hirsegetreide zu mahlen: „Diese Arbeit war so furchtbar anstrengend, dass ich am Abend vor Schmerzen meine Hände kaum mehr bewegen konnte“, erinnert sich Aluel.
Immer wieder schrie die Familie des Sklavenhalters Aluel an und beschimpfte sie als Jienge (Neger). „Ich fürchtete mich ständig davor, dass sie mich umbringen würden“, sagt Aluel. Einmal ist es fast dazu gekommen, so Aluel: „Eines Morgens erwachte ich später als gewohnt, weil ich so müde von der Feldarbeit des Vortags war. Da wurde Mohammeds ältester Sohn so zornig, dass er mir mit dem Messer in den Nacken stach.“ Aluel überlebte die Messerattacke nur knapp.
Mohammed selbst ließ Aluel zwangsislamisieren und auch beschneiden, damit sie eine gute Muslima sei. Zudem fiel er häufig nachts über sie her und vergewaltigte sie brutal.
Aluel war bereits eine junge Mutter, als sie im März 2018 auf dem Wochenmarkt einem Sklavenbefreier von CSI begegnete, der erkannte, dass sie eine Sklavin war. Der CSI-Befreier bot ihr an, sie in ihre Heimat, den Südsudan, zu bringen und nahm sie mit sich.
„Die Befreier behandelten uns sehr rücksichtsvoll und gaben uns auf der ganzen Reise in den Süden genug zu essen“, bestätigt Aluel glücklich. Die heute 20-Jährige gewöhnte sich schnell an ihre neue Heimat und das Leben in Freiheit. Sie ist von Herzen dankbar, dass ihr die Freunde von CSI den Start in die Freiheit mit Nahrungsmitteln, einem Startsack und vor allem einer Milchziege ermöglicht haben.