Mehr als drei Jahre nach dem Militärputsch herrscht Chaos in Myanmar. Auf den wachsenden Widerstand reagiert die Militärregierung mit äußerster Härte. Unzählige Menschen sind auf der Flucht. CSI verteilt Lebensmittel.
Myanmar wird vom Militär kontrolliert, das sich am 1. Februar 2021 an die Macht geputscht und die Demokratiebewegung abgewürgt hat. Seither gelten Notstandsgesetze und der Ausnahmezustand wird laufend verlängert. Mit brutaler Gewalt bekämpft die Junta die Allianz aus verschiedenen ethnischen Widerstandsgruppen. Das Militär scheut nicht davor zurück, ganze Dörfer und Städte zu bombardieren, ohne Rücksicht auf zivile Opfer.
2,8 Millionen Binnenvertriebene
Vor allem Minderheiten christlicher Volksgruppen und Rohingya-Muslime sind im Visier. Laut einem UN-Report sind über 2,8 Millionen Menschen innerhalb des Landes vertrieben worden. Jüngste Luftangriffe der regulären burmesischen Armee trafen am 11. und 12. Mai eine katholische Kirche und eine Baptistenkirche im Dorf Lungtak und der Stadt Tonzang im burmesischen Bundesstaat Chin im Westen Myanmars. Bei dem Bombardement wurden auch fünf Häuser zerstört, die Dorfbewohner sind verängstigt. Zehntausende aus Myanmar geflüchtete leben derzeit schon in den sicheren Nachbarstaaten Thailand, Bangladesch und Indien. In den notdürftig errichteten Lagern fehlt es an Nahrungsmitteln und medizinischer Betreuung, an Bildungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten.
Im thailändischen und indischen Grenzgebiet gelten die zahllosen Flüchtlinge als Illegale. Als Tagelöhner versuchen sie, zu überleben. Ihr Hauptproblem: Was sollen ihre Familien essen? Die provisorischen Lager befinden sich in sehr abgelegenen Gebieten. Ein Drittel der Kinder unter fünf Jahren ist mittelmässig bis schwer unterernährt. Hier setzt die Hilfe seitens CSI an.
Essen für 3000 Menschen
An sechs Verteilstellen, sogenannten „Food Banks“, werden Reis, Bohnen und Öl zu deutlich ermäßigten Preisen abgegeben. Derzeit profitieren 3000 Menschen von diesem von CSI unterstützten Projekt mit dem Ziel, dass sich die Flüchtlinge später selbst über eine gemeinsam geführte „Food Bank“ versorgen. Personen, die in der Landwirtschaft arbeiten, könnten sich Lebensmittel „ausleihen“, die sie dann in der Erntezeit zurückgeben.
Hilfe zum Überleben
Awli, Mutter von zwei Kindern und ehemalige Lehrerin, hätte nie gedacht, einmal in eine solche Lage zu kommen. Das Leben als Flüchtling ist ein Kampf ums Überleben. Awli erklärt: „Wir hatten kein Geld mehr. Es war eine große Erleichterung, als wir im Camp eine Unterkunft und zu essen bekamen.“ Sie bete täglich für alle, die den Mittellosen im Lager unter die Arme griffen und die Lebensmittelhilfe finanziell unterstützten.
Kyaw Win Naing leitet in einem Flüchtlingslager eine Station, die Lebensmittel ausgibt. Diese kommt inzwischen 600 Menschen zugute. Sein Kollege Kaurei bestätigt den Wert des Projekts: „Es hilft Menschen mit geringem Einkommen. Sie können subventionierte Lebensmittel auf Kredit beziehen und Ende des Monats bezahlen. Ich danke allen herzlich für die Unterstützung, Liebe und Fürsorge in diesen schweren Zeiten. Gott möge alle segnen.“
Die aktuellen Kämpfe in Myanmar werden mit beispielloser Brutalität geführt. Die Situation der Menschen, unter ihnen viele aus mehrheitlich christlichen Volksgruppen, verschlechtert sich zusehends. Aus Angst vor Folter, Vergewaltigung und Bomben fliehen sie in Scharen. Sie verstecken sich in Wäldern in den Grenzregionen und haben oft alles verloren.
Die Hilfe durch CSI und seine lokalen Partner rettet Leben!