Pfarrer Latif und seine Frau werden vom 25. April bis 6. Mai 2016 in der Schweiz sein. Gerne werden sie in Kirchen oder Schulen über die Situation der Christen in ihrer Heimat Pakistan und über das CSI-Slumschulprojekt sprechen.
Einer von Latifs* Brüdern kam vor über 20 Jahren als Flüchtling in die Schweiz und ist heute promovierter Pharmaspezialist eines multinationalen Konzerns. Durch ihn lernte CSI die Tätigkeit der Familie von Latif in Pakistan kennen.
Latifs Grossvater stammt aus Indien und war als Angehöriger der Sikh-Religion zum Christentum konvertiert. Pfarrer Latif studierte Architektur. Er war massgeblich an der Planung des Flughafens von Karachi beteiligt. Dann überwog seine Liebe zur Gemeindearbeit. Gleichzeitig sammelte er Erfahrungen als Schulleiter, da einer seiner älteren Brüder die oberen Stockwerke des Elternhauses nutzte, um Kinder zu unterrichten.
Pfarrer Latifs Frau hat ein Herz für die in Pakistan stark benachteiligten Frauen. Ihre Themen sind die Seelsorge in der Kirche und Probleme, die Zwangsheiraten mit sich bringen.
Einsatz für die Ärmsten
Schon bei unserem ersten Besuch im November 2012 machte uns Pfarrer Latif mit Slumbewohnern bekannt, deren Kinder keine Chance auf Schulbildung hatten. Er zeigte uns ein kleines Grundstück mitten in einem von Bergen von Abfall gesäumten christlichen Elendsquartier, das er in der Hoffnung erworben hatte, hier einmal eine Schule zu bauen. Im März 2013 nahm CSI das Schulprojekt in seinen Aktionsplan auf. Der Spatenstich für den Neubau erfolgte noch im gleichen Monat.
Ein Jahr später hatte das Schulgebäude Gestalt angenommen. Bereits im Februar 2014 konnte es in Anwesenheit von CSI-Stiftungsratspräsident Herbert Meier feierlich eröffnet werden. «Jetzt werden hier mehr als 500 Jungen und Mädchen im Schichtbetrieb vor- und nachmittags von neun Lehrkräften unter dem Schulleiter Hashim betreut», so Latif. Einige der Lehrerinnen waren bereits als Kinder in der vom Bruder Latifs eingerichteten Schule im Wohnhaus der Familie unterrichtet worden.
Betreuung von Terroropfern
Pfarrer Latif und seine Frau haben CSI auf vielen Reisen zu den Brennpunkten religiös motivierter Gewalt gegen pakistanische Christen vertreten und begleitet. Sie und ihr Team halfen bei der Erstversorgung Hunderter von Opfern nach Anschlägen auf die anglikanische Allerheiligenkirche in Peschawar im September 2013 und auf zwei Kirchen in Lahore im März 2015. Wir freuen wir uns, dass beide bereit sind, in der Schweiz in Kirchen, Schulen oder anderen Gruppen über ihre Arbeit zu berichten.
Gunnar Wiebalck, Projektleiter Pakistan
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