Raif Badawis Ehefrau, Ensaf Haidar, und deren Sohn, Terad Raif Badawi, verkündeten am 11. März 2022 auf Twitter die Nachricht von Raif Badawis Freilassung.
Der Menschenrechtsaktivist Raif Badawi war seit 2012 unter Berufung auf das Cybercrime-Gesetz des sunnitischen Königreichs inhaftiert. Ihm wurde vorgeworfen, den Islam beleidigt zu haben, nachdem er ein liberales Online-Forum eingerichtet hatte, um die Debatte über religiöse und politische Fragen in Saudi-Arabien zu fördern. Zudem hatte er auf Facebook eine Seite für arabische Christen unterstützt und Muslime, Juden und Christen als gleichwertige Menschen bezeichnet.
Badawi wurde zusätzlich zu 1000 Peitschenhieben verurteilt. Der Vollzug der unmenschlichen Prügelstrafe wurde nach 50 Hieben am 9. Januar 2015 ausgesetzt, dies nach einem weltweiten Aufschrei.
Nachrichtenagenturen berichten, Saudi-Arabien habe bestätigt, dass Badawi frei sei. Doch er darf das Land zehn Jahre lang nicht verlassen. AFP zitierte das Innenministerium mit den Worten: „Das Urteil gegen Raif lautete 10 Jahre Gefängnis, gefolgt von einem Reiseverbot für die gleiche Zeitspanne. Das Gerichtsurteil ist endgültig.“ Die einzige Ausnahme, von diesem Beschluss abzurücken, wäre eine königliche Begnadigung.
CSI hatte regelmäßig an Saudi-Arabien appeliert, Badawi freizulassen und fordert die saudischen Behörden jetzt auf, Raif Badawi zu begnadigen, damit er auch zu seiner Familie in Kanada ausreisen kann. Seine Ehefrau und die drei gemeinsamen Kinder leben seit seiner Verhaftung in Kanada, weil sie in Saudi-Arabien bedroht worden waren.