Wiedereröffnung des Klosters Mar Elian – ein Freudentag

Im August 2015 führte der Islamische Staat (IS) der Weltöffentlichkeit seinen Hass gegen die Christen Syriens vor Augen, als er medienwirksam die Zerstörung des in das 5. Jhdt. zurückreichenden Klosters des heiligen Elian in al-Qaryatayn inszenierte.

Mit Dynamit und einem Bulldozer zerstörten die Terroristen den von einem Metallgitter geschützten antiken Sarkophag, der die Gebeine des heiligen Elian enthielt und machten das Kloster, die Kirche, das Gästehaus und den Friedhof dem Erdboden gleich. Die zerstreuten Reliquien des Heiligen wurden später von Mönchen geborgen und nach Zaidal bei Homs in Sicherheit gebracht. Dem IS war wohl bewußt, welche Bedeutung gerade dieses Kloster für die syrisch-katholische und syrisch-orthodoxe Gemeinschaft des Landes hat. Mar Elian war der Lehrer des hl. Ephräm des Syrers, der die Spiritualität und Kultur der Kirche Syriens prägte wie kein anderer. Die Christen Syriens verstanden die Botschaft des IS und zogen sich in die von der syrischen Regierung kontrollierten Gebiete zurück. Seit der Befreiung der Stadt durch die syrische Armee ist noch keine christliche Familie dauerhaft nach Qaryatayn zurückgekehrt.

Die Stadt al-Qaryatayn (übersetzt: Zwei-Dörfer) war vor dem Krieg ein Symbol für das friedliche Zusammenleben von Christen und Muslimen, wie es Syrien auszeichnete. An diese Tradition sollte der Freudentag der Wiedereinweihung des Klosters am 9. September 2022 anknüpfen.

Aus Damaskus, Hama und Homs kamen Gläubige zu dem Kloster östlich von Nabk, um der Weihe der wiederaufgebauten Klosteranlage beizuwohnen, die der syrisch-katholische Erzbischof von Damaskus, Msgr. Jihad Battah, im Beisein des syrisch-orthodoxen Erzbischofs von Homs vollzog. Bei der Zeremonie assistierte der Klerus der syrisch-katholischen Erzdiözese Homs, Hama, Nabk und der Hausherr des Klosters, P. Jacques Mourad, der die Aufbauarbeiten koordinierte und großzügige Wohltäter fand. Ergreifend war die große Anzahl von Muslimen, die die Rückkehr der Gebeine des heiligen Elian freudig feierten. Der örtliche Imam richtete das Festessen aus, das sich an die religiöse Zeremonie anschloss. In vielen glücklichen Gesichtern war die Hoffnung sichtbar, dass Versöhnung und Freundschaft zwischen Christen und Muslimen Syrien neuen Aufschwung im schweren, von Wirtschaftssanktionen, Armut und Abwanderung geprägten Alltag geben kann.

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